Sonntag, 19. Oktober 2014

Die erste Woche im Praktikumsbetrieb

Die Firma J.J. Stafford Engineering ist eine kleines 7-Mann Unternehmen und fertigt bzw. renoviert eine Vielfalt an Walzen für Industrieunternehmen aus ganz Irland. Exportgeschäfte sind eher die Ausnahme, da das Unternehmen sich hauptsächlich auf lokale Kunden konzentriert.
Produziert wird nach dem Fertigungsverfahren der Einzelfertigung, um auf kundenindividuelle Wünsche optimal eingehen zu können. Die Produktion ist nach der Werkstattfertigung aufgebaut und organisiert.
Ich finde dies sehr interessant  kennen zulernen, da solche Unternehmen in Deutschland durch die Automatisierung "aussterben".

Ein Arbeitstag beginnt ganz entspannt um 9:00 Uhr nach einer Tasse Tee und einer Runde Billard im Aufenthaltsraum. Die Kollegen sind sehr gut gelaunt und das Radio im Betrieb ist immer auf voller Lautstärke. Oftmals wird sogar bei guten Radiosongs laut mitgesungen.
Das Betriebsklima gefällt mir sehr, weil man viel miteinander redet und lacht. Ich fühle mich gut in die Arbeitsprozesse integriert und nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt, wie man es vielleicht hätte erwarten können.
Nach einer kleinen und kurzen Einführung durfte ich schon selbstständig, jedoch immer unter Aufsicht, eine Drehmaschine einrichten und die nächsten Arbeitsschritte vorbereiten.
Zur Bearbeitung einer Walze (beispielsweise für die Print-Industrie, zur Beförderung von Papier) musste man zunächst die Walze in die Drehmaschine einspannen. Danach wurde die alte Beschichtung mit einem Schneidewerkzeug entfernt und die unbeschichtete Walze gereinigt. Dann wählte man das gewünschte Material mit der richtigen Härte aus mit der die Walze neu beschichtet werde sollte. Nachdem das Material auf die Walze aufgebracht wurde, kam es zum Schluss noch für einige Stunden in den Ofen und wurde im letzten Arbeitsschritt noch millimetergenau zurecht geschnitten.
Die Pausenzeiten sind sehr flexibel und bei einer viertelstündlichen Frühstückspause wird häufig auf 25 Minuten aufgerundet. Der Chef sieht das alles sehr locker und ist sehr tolerant.



Auf dem Foto sieht man, wie das Schneidewerkzeug die alte Gummibeschichtung der Walze entfernt.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich es nur weiterempfehlen kann, ein Auslandspraktikum zu machen. Man fördert seine Sprachkenntnisse, lernt eine neue Kultur und Geschäftswelt kennen und hat dazu noch riesen Spaß.

Daniel Schmidtpeter

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